Wer auf der Suche nach einer Möglichkeit zum langfristigen Vermögensaufbau ist, landet irgendwann beim Thema Sparplan. Das klingt langweilig und strukturiert – aber genau hier liegen die Vorteile des Sparplans. Sie investieren regelmäßig einen festgelegten Betrag in ein oder mehrere ausgewählte Produkte und sparen damit Zeit und Nerven. Ihr Geld arbeitet automatisch für Sie und verkommt nicht zu Niedrig- oder Negativzinsen auf einem Girokonto oder einem Festgeldkonto.
Für wen ist ein Sparplan geeignet?
- Menschen, die langfristig Vermögen aufbauen möchten
- Menschen, die wenig Zeit mit dem Vermögensaufbau verbringen möchten
- Menschen, die sich nicht intensiv mit dem Aktienmarkt beschäftigen möchten
Die Zahl der Aktionäre hält sich in Deutschland bisher noch in Grenzen. Gerade einmal 17,5% investieren hier in Wertpapiere. Gründe für die allgemeine Zurückhaltung sind die Angst vor einem Crash oder extremen Kursschwankungen, Unwissenheit bei der Bewertung von Aktien und Unternehmen oder die Sorge, den richtigen Kurs zum Aus- und Einstieg zu verpassen.
Ganz automatisch Vermögen aufbauen
Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich noch nicht trauen? Dann ist der Sparplan genau das richtige Finanzinstrument für Sie. Bei einem Sparplan investieren Sie einmal im Monat, auf Wunsch auch zwei- bis viermal, in einen ETF (Was ein ETF ist, erklären wir hier) oder ausgewählte Aktien. Der Sparplan läuft dabei ganz automatisch wie ein Dauerauftrag. Die entsprechenden Wertpapiere werden zu einem festgelegten Termin gekauft. Sie müssen also gar nicht überlegen, wann der perfekte Einstiegszeitpunkt ist – unter uns gesagt, den werden Sie sowieso nie erwischen.
Durch das automatisierte Anlegen kaufen sie immer zu unterschiedlichen Kursen und nutzen damit den Cost-Average-Effekt. Doch das Beste kommt noch: Der Zinseszins! Dieses Phänomen war bei uns in der Schule mal ganz kurz Thema. Doch was so ganz genau dahintersteckt, habe ich damals nicht verstanden. Der Aha-Moment kam bei mir erst viel später, nämlich als ich mit dem Investieren an der Börse anfing.
Das sind die Vorteile vom Investieren via Sparplan
- Kontinuierliches und regelmäßiges Sparen
- Wenig Aufwand
- Geringe Kosten
- Cost-Average-Effekt beim Kauf
- Profitieren vom Zinseszins
- Langfristiger Vermögensaufbau
Wie funktioniert ein Sparplan?
Die erste Voraussetzung für die Einrichtung eines Sparplans ist ein Depot bei einer Bank, die Sparpläne anbietet. Bei einigen Anbietern ist die Ausführung eines Sparplans kostenlos, hier lohnt sich ein Vergleich. Haben Sie das richtige Depot gefunden, wählen Sie das Wertpapier, in das Sie regelmäßig investieren möchten. Das kann ein ETF oder eine Aktie sein. (Wie Sie den passenden Basiswert für einen Sparplan auswählen, finden Sie hier).
Anschließend legen Sie fest, in welchen Intervallen Sie Ihren Sparplan ausführen möchten und wie hoch die regelmäßige Summe sein soll. Diese Angaben lassen sich immer wieder anpassen, wenn Sie das möchten. Damit ist Ihre Arbeit erst einmal erledigt. Der Sparplan wird ab jetzt automatisch ausgeführt.
Und was macht der Zinseszins?
Jetzt wird es spannend, denn durch den Zinseszins wird die langweilige und regelmäßige Investition in einen Sparplan wirklich interessant. Je eher Sie mit dem Sparen beginnen, desto mehr profitieren Sie vom Zinseszins. Das zeigen wir Ihnen an einem Beispiel. Dabei gehen wir davon aus, dass am Aktienmarkt eine Durchschnittrendite von 8 % erzielt wird. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat seit seiner Einführung im Juli 1988 im Schnitt jährlich um 8,2 % zugelegt.
Legen Sie also ab jetzt jeden Monat 10 Jahre lang 100 € auf dem Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0,1 % an, haben Sie insgesamt 12.000 € investiert und erhalten am Ende inklusive Zinsen 12.060,67 €. Das ist ziemlich ernüchternd, oder?
Investieren Sie die gleiche Summe in einen Sparplan mit einer Durchschnittsrendite von 8 %, können nach 10 Jahren 18.137,18 € auf der Habenseite stehen. Halten Sie eine Durchschnittrendite von 8 % für unrealistisch? Dann spielen wir das Ganze einmal bei einer Durchschnittsverzinsung von 4 % durch. Hier können sich immer noch 14.719,49 € auf dem Konto ansammeln.
Noch interessanter wird der Zinseszins, wenn Sie frühzeitig mit dem Sparplan beginnen und sich zum Beispiel 20 Jahre Zeit zum Ansparen nehmen. Sie investieren also insgesamt 24.000 Euro bei einer monatlichen Sparrate von 100 €. Die Tagesgeldvariante ergibt dann einen Betrag von 24.242,50 €. In 20 Jahren haben Sie also gerade einmal 242,50 € an Zinsen für Ihre Einlage bekommen. Die 4 %-Variante beim Sparplan ermöglicht dagegen einen Endbetrag von 36.507,92 €, das ist ein Plus von 12.507,92 €, während die 8 %-Variante sogar bei einem Endbetrag von 57.293,98 € mit einem Plus von 33.293,98 € zu Buche schlagen könnte. Und das alles wohlgemerkt bei einem Einsatz von 100 € im Monat. Ist die Sparrate höher, steigen auch sämtliche andere Ergebnisse. Wie die Kursentwicklung dann aussehen könnte, lässt sich ganz einfach mit einem Zinseszinsrechner ermitteln, z.B. mit dem Sparrechner für regelmäßige Sparraten bei zinsen-berechnen.de.
Diese Berechnungen klingen ziemlich verlockend? Doch was ist mit dem Risiko, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Investieren am Aktienmarkt ist niemals zu 100 % ohne Risiko möglich. Es hat mehr als einen Crash an den Börsen gegeben und ein paar Jahre waren nicht sehr ertragreich.
Bei einem Sparplan geht es jedoch um eine langfristige, regelmäßige Geldanlage. In Zeiten mit niedrigen Aktienkursen kaufen Sie daher deutlich günstiger ein und erhalten mehr Anteile für Ihre Sparrate. Das Risiko von Kursverlusten streuen Sie übrigens, wenn Sie nicht in eine einzelne Aktie investieren, sondern einen ETF für Ihren Sparplan auswählen. In den Exchange Traded Funds werden ganz Aktienlisten nachgebildet. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier